Projects
Current projects
NACHOS (graduate program “Navigating the Chaos of Innovation and Transformation” (NACHOS))
Duration: 01.01.2024 bis 31.12.2027
Trotz der hohen Innovationsdynamik im Bereich der Smart-Technologies und ihrer entscheidenden Bedeutung für nachhaltige gesellschaftliche Transformationsprozesse in den Feldern regenerative Energie, Umwelt und demographischer Wandel, stehen viele dieser Innovationen vor erheblichen Unsicherheiten hinsichtlich ihres Erfolgs. Häufig scheitern sie bereits in der Einführungsphase – sei es durch unzureichende Marktkenntnisse, fehlende Technologiestandards oder mangelndes Vertrauen der Konsumenten in ihren direkten Nutzen. Die durch die EU geförderte interdisziplinäre Graduate School Navigating the Chaos of Innovation and Transformation (NACHOS) verfolgt das Ziel, die Voraussetzungen für das Gelingen, die Verbreitung und die Anpassung smarter Innovationen zu untersuchen, zu modellieren und zu optimieren. Das Teilprojekt des Lehrstuhls für Innovations- und Finanzmanagement widmet sich dabei der Analyse, wie das Entscheidungsverhalten sozialer Systeme die Bewertung von unsicherheitsbehafteten Investitionsentscheidungen beeinflusst und leitet Handlungsempfehlungen zur wertorientierten Steuerungen von unternehmerischen Innovationsprozessen ab.
Completed projects
Algorithms, News Consumption, and Belief in Fake News
Duration: 01.11.2022 bis 30.04.2024
Insbesondere die sozialen Medien haben die Verbreitung von Fake News vereinfacht. Diese können nicht nur Impfprogramme beeinträchtigen, sondern auch Wahlergebnisse beeinflussen oder sogar den sozialen Zusammenhalt gefährden. Während verstärkte Überwachungsmaßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung von Fake News sicherlich ein wichtiges Element sind, scheint es unmöglich zu sein, sie vollständig zu unterbinden. Daher braucht die Strategie zur Bekämpfung von Fake News eine zweite Säule, die sich auf diejenigen konzentrieren sollte, die (Fake) News konsumieren. In diesem Projekt wollen wir experimentell untersuchen, wie Algorithmen den individuellen Nachrichtenkonsum deutscher Tageszeitungen und Zeitschriften positiv beeinflussen kann und ob dadurch der Glaube an Fake News sinkt. Das neu verabschiedete Digitalisierungsgesetz verpflichtet Plattformen unter anderem dazu, Nutzer darüber zu informieren, wie ihnen Inhalte empfohlen werden und mindestens eine Option anzubieten, die nicht auf individuellen Empfehlungsalgorithmen basiert. In einem zweiten Schritt wollen wir daher auch untersuchen, wie sich Transparenz auf das Verhalten von Personen auswirkt.
Sustainable consumption: Experimental evidence on the role of financial restrictions, pricing information, and social norms
Duration: 01.10.2022 bis 31.03.2024
Extreme Wetterereignisse treten nicht nur weltweit immer häufiger auf, sie schärfen auch das Bewusstsein für die Folgen des Klimawandels. Während die Notwendigkeit den Klimawandel zu bekämpfen weitgehend Einigkeit hervorruft, so sind die politischen Programme und die Gesellschaft eher geteilter Meinung, wie konkret dies geschehen soll. Vorschläge wie Dieselmotoren aus den Städten zu verbannen oder vegetarisches Essen in Schulen einzuführen führen in der Regel zu Protesten, da solche Regelungen die Freiheit des Einzelnen immens beschränken. Können die Klimaziele aber erreicht werden, wenn nachhaltiges Handeln in den Händen eines jeden einzelnen liegt? In diesem Projekt sollen die Rolle sozialer Normen und finanzieller Restriktionen im Rahmen eines Feldexperimentes untersucht werden. Dabei konzentrieren wir uns auf den Konsum von (biologisch erzeugten) Lebensmitteln, da sich hier Routinen wahrscheinlich am stärksten ausgebildet haben und wir untersuchen möchten, ob sich solche Routinen zu nachhaltigerem Verhalten hin beeinflussen lassen.
Arbeitgeberverhalten und Arbeitsmoral der Mitarbeiter
Duration: 01.10.2016 bis 30.09.2019
Aus Unternehmersicht sind Entlassungen auf den ersten Blick vorteilhaft: Entlassungen reduzieren Personalkosten und steigern die Flexibilität innerhalb des Unternehmens. Die psychologische Forschung macht allerdings auch auf potentielle Kosten von Entlassungen aufmerksam, die vor allem durch eine sinkende Arbeitsmoral der im Unternehmen verbleibenden Mitarbeiter hervorgerufen werden können (das sogenannte Survivor-Syndrom). Zwar berichten Arbeitnehmer, die Entlassungen in ihrem Betrieb erlebt haben, beispielsweise von einer geringeren Bindung an das Unternehmen oder höherem Absentismus, eine geeignete Kontrollgruppe zur Identifizierung kausaler Effekte fehlt in diesen Umfragen jedoch. Ein Feldexperiment mit gut 200 Aushilfskräften schließt diese Forschungslücke nun und zeigt, dass die die Arbeitsmotivation der Arbeitnehmer von Entlassungen der Kollegen signifikant beeinträchtigt wird. Weitere Experimente sollen nun untersuchen, ob auch weniger gravierende Verletzung sozialer Normen die Arbeitsmoral der Mitarbeiter derart beeinflusst und ob die Gruppenzugehörigkeit der von der Normverletzung betroffenen Personen (Ingroup vs. Outgroup) dabei eine Rolle spielt.
Auswirkungen von (wahrgenommener) Bedeutung und Sinnhaftigkeit der Arbeit
Duration: 01.10.2016 bis 30.09.2019
Im Fokus dieses Forschungsprojekts steht die Untersuchung sinnstiftender Tätigkeiten. Arbeitnehmer scheinen in hohem Maße auch durch die Bedeutung und Sinnhaftigkeit, die sie ihrer Arbeitsaufgabe beimessen, motivierbar. Hierbei ist bislang allerdings unklar, inwiefern dieser Zusammenhang als kausal aufzufassen ist: Motiviert eine sinnstiftende Aufgabe an sich Mitarbeiter zu höherer Leistung oder selektieren sich doch eher produktivere Mitarbeiter in entsprechende Berufe? Im Rahmen eines aktuellen Feldexperiments mit knapp 270 Aushilfen deutet die Evidenz klar auf einen Selektionseffekt hin allerdings scheint es ein spezifischer Aspekt der Selbstselektion zu sein, nämlich die aktive und bewusste Entscheidung für eine bedeutsame Tätigkeit, die Mitarbeiter vermutlich zu besonders hoher Anstrengung verpflichtet. Zukünftig soll untersucht werden, ob sich Mitarbeiter durch eine solche Entscheidung nicht nur für das aktuelle Projekt besonders verpflichtet fühlen, sondern auch zukünftige Projekte durch die Veränderung individueller sozialer Präferenzen betroffen sind. Außerdem soll untersucht werden, inwiefern die Arbeitsmotivation von Mitarbeitern gefördert werden kann, welche ihre Arbeit als nur wenig sinnhaft wahrnehmen. Können in einem solchen Fall monetäre Anreize die mangelnde Arbeitsmotivation kompensieren oder Bedarf es hier vielmehr des Einsatzes anderer nicht-monetärer Mechanismen wie beispielsweise der Mitsprache der Arbeitnehmer am Arbeitsplatz? Diese und weitere Fragen sollen vor allem mittels der Durchführung von Labor- und Feldexperimenten beantwortet werden.